Microchip und Krankenversicherung für Katzen

Da wir uns aufgrund einer Verletzung aktuell sehr genau mit dem Thema auseinandersetzen mussten hier unsere Ergebnisse die vielleicht anderen helfen.

Wir haben eine Kater 2006 geboren und eine Katze 2005 geboren. Beide reine Wohnungskatzen (eingezäunte Terrasse max.). Beide aus dem Tierschutzhaus und europäische Hauskatzen.

Chip:

EUR 50,– im Durchschnitt verlangt ein Tierarzt (Chip, Impfung des Chips und Registrierung).
Oder man bezahlt EUR 8,85 pro Chip inkl. Versand von eBay. Achtet natürlich darauf, dass es ein “sauberer” Händler ist und es sich um die aktuelle kleinere Chipgeneration von 8,5mm x 1,4mm handelt. Somit kleinere Kanüle und kleinerer Fremdkörper = auch weniger Schmerzen und Risiko für die Katze.
Die Registrierung macht man dann selbst auf Tasso.net und die ist dort sogar kostenlos.
Wenn der Tierarzt also nett ist kostet die Injektionsarbeit selbst EUR 10,–.
Gesamtkosten somit statt im Schnitt EUR 50,– dann EUR 18,85.

Warum jetzt eine reine Hauskatze chippen?

Wir hatten aufgrund jüngster Tierarztrechnungen überlegt eine Krankenversicherung für die Katzen abzuschließen.
Die beste in Preis und Leistung (Stand heute) ist die Helvetia.at mit einem Ausgangstarif von EUR 19,90 pro Monat für das größte Paket.
Da ist ein Chip Pflicht! Sonst werden satte 50% auf die Prämie aufgeschlagen und spätestens beim ersten Leistungsfall muss sofort nachgechippt werden. Verständlich.
Auch ein Argument das zwar weit her aber nicht an den Haaren herbeigezogen ist: Sollte die Katze doch entlaufen, dass Sie wieder die Chance hat heimzukommen. Sollte die Katze entlaufen und Tod gefunden werden, die Chance, dass man verständigt wird und Gewissheit hat/Abschied nehmen kann.

Warum jetzt also eine Katze krankenversichern?

Ich sag es euch aus eigener Erfahrung.
1x im Jahr hat jede Katze eine Vorsorgeuntersuchung. 1x impfen, 1x entwurmen und 1x untersuchen = EUR 55,– im Schnitt sind zu bezahlen. 100% davon würden von der Versicherung ersetzt werden.
Unsere Katze hat seit ein paar Wochen eine Verletzung im linken vorderen Bereich des Katzenfußes. Bis jetzt machen die Rechnungen knapp EUR 400,– dafür aus. 2x Narkose (weil Katzen unter Schmerzen sich nicht gut untersuchen lassen … ), Untersuchungsgebühr, 3x Röntgengebühr, 2x Blutuntersuchung, 2x Schmerzmittel per Injektion, Schmerzmittel für daheim, spezielle Gelenksmedikamente für daheim und ein kompletter Stützverband. EUR 400,– weg und noch immer keine eindeutige Diagnose. In 10 Tagen folgt dann in einer Spezialklinik wieder Untersuchung, Narkose, Röntgen (ein sogenanntes Stressröntgen auf das leider unser Tierarzt vergessen hat und wir es jetzt nachholen müssen) und wenn das wieder negativ ist ein CT. Wenn man an der vermuteten Stelle mit dem CT nicht gleich eine Diagnose hat kostet ein CT für einen kompletten Katzenfuß bis zur Schulter EUR 600,–! Zusätzlich natürlich die anderen genannten Dinge an diesem Tag dann landen wir vermutlich bei ca. EUR 720,–.
Sollte jetzt eine Bandverletzung festgestellt werden und eine Operation notwendig sein rechnen wir mit nochmals ca. EUR 500,–.
Gesamt ca. also für diese eine Verletzung EUR 1.620,– wenn dann alles wieder gut ist. Hoffentlich.
Sicher, ein schon sehr großes Worst Case Scenario, aber wie man sieht möglich.
Davon würde die Versicherung EUR 1.296,– ersetzten (immer nur 80% der Rechnung werden ersetzt).
Die Versicherung kostet pro Jahr ab Start EUR 238,80.
Man kann „Gott danken“ eine Versicherung gehabt zu haben.
Wir hatten keine.
Wir werden aber trotzdem jetzt auch keine machen und haben uns bewusst dagegen entschieden. Warum?
1. Unsere Katzen sind +8 Jahre alt. Nur bis zum 8ten Lebensjahr gilt die EUR 19,90 Prämie. Wenn man später einsteigt werden pro Lebensjahr mehr jeweils 30% Aufschlag vom Start weg verlangt.
2. Man muss einen umfangreichen Gesundheitscheck beim Tierarzt machen lassen und unter Angabe aller Vorerkrankungen und Unfälle einreichen. Dann erst wird bestimmt ob die Versicherung das Risiko annimmt oder z.B. einen Aufschlag verlangt oder bestimmte Bereiche des Katzenkörpers ausnimmt die dann nicht versichert sind. In unserem Fall ist also zumindest bei der Katze der sprichwörtliche „Karren schon im Dreck“. Bei unserem Kater einfach die Prämie mit EUR 31,84 pro Monat schon sehr hoch.
3. Wir haben immer für den Notfall Erspartes auf der Seite auf das wir sofort zugreifen können. Eine Versicherung soll in erster Linie ja immer vor unvorhergesehenen extremen finanzielle Belastungen schützen. In unserem Fall können wir das abfedern und wenn jetzt eine Katze z.B. 4 Jahre lang nichts außer dem Jahrescheck braucht das Geld für die Versicherung anders verwenden.
4. Das verbleibende Risiko, dass eine Katze ein absolut extremst über Jahre medizinischer Notfall wird ist für uns also das Einzige das bleibt und das nehmen wir im Sinne der Lebensumstände unserer Katzen (glücklich, sonst gesund und immer mit viel Liebe wohl behütet) in Kauf.
Abschließend sei gesagt wir haben uns viel zu spät mit dem Thema beschäftigt. Denn auch wie bei der Krankenversicherung für den Menschen gilt: Je jünger und gesünder umso billiger und besser ist man versicherbar und desto eher macht so eine Versicherung auch Sinn.
Wären unsere Katzen unter dieser 8 Jahres Zuschlagsmarke und hätten nicht beide schon mindestens jetzt eine schwere „Vorerkrankung bzw. einen Unfall“ – wir würden chippen und versichern ODER einen Dauerauftrag einrichten über mindestens EUR 20,– pro Katze und Monat um ein „Katzenbehandlungskonto“ zu haben. Nach z.B. 4 unfallfreien und krankheitsfreien Jahren sind dort dann auch schon ca. EUR 740,– pro Katze für den Ernstfall verfügbar (schon abzüglich der obligatorischen Jahresuntersuchung). Oder man nimmt in Kauf vielleicht eine Katze zu haben die vielleicht nur 3-4 im Leben etwas Gröberes hat oder vielleicht sogar nie. Dann ist das Geld bei der Versicherung weg aber man könnte auch ohne einen Gedanken an diese Problematik die Katze einfach versichern und gut ist es!
Die Wartezeit nach Abschluss beträgt übrigens 3 Monate. Erst dann ist die Katze auch für die erste Krankheit versichert. Bitte vergesst auch nicht: Lasst euch von jemanden der schon bei der Helvetia einen Vertrag hat (egal welchen) werben (Formular gibt es auf der Homepage). Dann schenkt man euch eine Monatsprämie und dem Werber einen Einkaufsgutschein!

Ich wünsche euch und euren Katzen Gesundheit und ein langes Leben!

Katzenversicherung Helvetia

Alle Angaben auf Österreich (Wien) bezogen, Stand heute, ohne Gewähr!

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